Nach über 25 Einsatzjahren, unzähligen größeren und kleineren Einsätzen und Übungen und zahlreichen Arbeitseinsätzen verabschiedet sich unser Einsatzleitwagen 2 (ELW2) in den verdienten Ruhestand. Wir blicken über zwei Jahrzehnte zurück und sagen Danke für viele ehrenamtliche Stunden.
Aber von Anfang an. 1995 wurde im Neckar-Odenwald-Kreis die Idee geboren, einen Einsatzleitwagen 2 zu beschaffen und zu stationieren. Der ambitionierte stellvertretende Kreisbrandmeister und Funk-Pionier Helge Krämer übernimmt damals diese Herausforderung und mit Tatendrang, Motivation und einem Quäntchen Glück entdeckte er ein
Einsatzleitwagen 2
07. Juli 1995 Übernahme des Fahrzeuges auf Beständen der Deutschen Telekom
Eigenleistung beim Aufbau des ELW2
Planung, Leitung und Finanzplanung
Spezial Auf- und Einbauten „Mädchen für alles“
Fahrzeugtechnik
Fahrzeuglackierung
Funk- und Elektrotechnik
Schreinerarbeiten
Polsterarbeiten
Geduldsarbeiten und jederzeit abrufbereit
Sonstige Arbeiten
Helge Krämer
Adolf Dorsch
Dietmar Kühner, Richard Eicholzheimer
Rainer Ernst, Dieter Edinger
Harry Kollmer, Klaus Schröder, Helge Krämer
Peter Reichert
Willi Rüger
Wilhelm Dorsch
Andreas Eberhard, Christoph Reuthner, Mario Reichert, Joachim Schupp, Markus Bischoff, Reinhard Krämer, Martin Kircher
2.417 geleistete Arbeitsstunden der freiwilligen Helfer bis zum Übergabetermin am 17. August 1996.
Firmenspenden
Kernkraftwerk Obrigheim (Obrigheim), Milchzentrale Nordbaden, Autohaus Kühner, Uli Körber Grafik & Design, Maler- & Gipsergeschäft Edinger, Hähnchenmästerei Dorsch, Klaus Zachow (alle Schefflenz), Horst Blickle (Karlsruhe), Polizei (Durlach), Alfred Müller Metallbau (Allfeld), Beißwinger & Kuhl (Adelsheim), Sanitär Arno Henn, Schefflenzer Schreinerei, Sanitär Manfred Müller (alle Schefflenz)
In den nachfolgenden Jahren wurde der im Schefflenzer Zeilweg stationierte ELW2 zu zahlreichen Einsätzen im gesamten Kreisgebiet alarmiert, Einsatzleitungen wurden unterstützt und die Kommunikationen an den Einsatzstellen koordiniert. Nachfolgend eine unvollständige Auflistung der Einsatzhistorie des Florian Schefflenz 1/12:
- Havarie der „Esperanza“ auf dem Neckar
- Großbrand der Werkstatt der Diakonie in Schwarzach
- LKW-Unfall in der Elz in Dallau
- Einsturzgefahr bei Fa. Mosca in Strümpfelbrunn
- Brände landwirtschaftlicher Gebäude in Seckach, Großeicholzheim und
- Brand beim historischen Weihnachtsmarkt im Adventon in Osterburken
- Hotelbrand in Mudau
- Ankunftskoordination bei der Flüchtlingswelle
- Unterstützung einer Pandemie-Lage in der Unterkunft Obrigheim
- Bahnunglück im Bahntunnel zwischen Auerbach und Schefflenz
- Personensuche nach Verkehrsunfall auf B292
- Unterstützung COVID19-Führungsstab in der Leitstelle Mosbach
- Brand enge Bebauung in Sindolsheim
Darüber hinaus wurden diverse technische Einsätze durchgeführt, um die Leistungsfähigkeit des 4-Meter-Funkverkehrs und der POCSAG-Alarmierung im Kreis sicherzustellen. Besondere Highlights waren dabei sicherlich die DAU-Rundfahrten zur Wartung der Alarmumsetzer, die Dauereinsätze im Schichtbetrieb beim Umbau der Gleichwelle, die Unterstützung der Leitstelle während notwendiger Umbauarbeiten oder der Einbruch in einen DAU-Standort.
Neben Einsätzen gehört natürlich auch die Übung in den Alltag eines Einsatzleitfahrzeugs. Zusammen mit dem Führungsstab bzw. der Technischen Einsatzleitung (TEL) wurden mehrmals im Jahr „Trockenübungen“ durchgeführt. Besonders spannend und lehrreich waren jedoch die Katastrophenübungen mit hunderten Einsatzkräften wie Grauer Kater und Novemberknall. Darüber hinaus wurde mit vielen Feuerwehren im Kreis diverse Einsatzszenarien praktisch durchgespielt und so war der ELW2 in vielen Gemeinden im Einsatz. Eine Auswahl der Impressionen ist im Anschluss zu finden.
An dieser Stelle soll aber auch allen Mitgliedern der ELW2-Gruppe sowie allen Freunden und Unterstützern für das jahrelange Engagement gedankt werden. Nicht nur in der Anfangsphase wurden zahlreiche Arbeitsstunden erbracht – auch in den darauffolgenden zwei Jahrzehnten war faste jede Woche etwas zu erledigten. Angefangen von der Wartung der Technik, zahlreichen Umbauten und Erweiterungen, der Digitalisierung bis hin zur Reinigung und Pflege des Fahrzeuges.
Vielen Dank!
Und wie geht es mit dem ELW2 weiter? Nachdem der ELW2 offiziell versteigert wurde, hat ein ambitionierter Käufer das Fahrzeug übernommen und plant es als museales Feuerwehrfahrzeug aufzubereiten. Wir werden am Ball bleiben …